
Graz, Bezirk Gries. – Ein bislang unbekannter Radfahrer warf am gestrigen Donnerstag, 2. Oktober 2025, eine Bierfalsche während der Fahrt auf das Gelände der Grazer Synagoge. Verletzt wurde niemand. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden verstärkt. Auch die allgemein erhöhte Bedrohungslage führte zu einer erneuten Sensibilisierung.
Kurz vor 11.00 Uhr fuhr der bislang unbekannte Mann mit einem Fahrrad auf dem Geh- und Fahrradstreifen am Grieskai in Richtung stadteinwärts. Der besagte Weg führt unmittelbar an der Grazer Synagoge vorbei. Auf Höhe dieser warf der Radfahrer eine Bierflasche während der Fahrt mit Schwung über das Einfahrtstor direkt auf das Gelände der Synagoge. Dabei prallte die Glasflasche gegen eine Ziegelmauer und zerbrach. Zu jenem Zeitpunkt fand gerade ein Gottesdienst in der Synagoge statt. Verletzt wurde niemand. Auch ein Sachschaden entstand nicht.
Bilder der Videoüberwachung gesichert
Die gegenständliche Synagoge wird durchgehend polizeilich bewacht. Vor Ort anwesende Polizisten führten umgehend eine Sichtung der vorhandenen Videoüberwachung durch. Dabei stellte sich heraus, dass es sich um einen Mann mit schwarzem Kapuzenpullover und einem gelben Fahrrad handelte. Er fuhr ohne anzuhalten direkt am Grieskai in Richtung Kunsthaus weiter. Eine Fahndung nach dem Mann blieb bisher ohne Erfolg.
Sicherheitsvorkehrungen verstärkt
Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 gilt auch in Österreich eine erhöhte Bedrohungslage. Jüdische Einrichtungen stehen daher im besonderen Fokus der Sicherheitsbehörden. Neben verdeckten Maßnahmen steht die Polizei auch vor Ort bzw. bei jüdischen Einrichtungen in enger Abstimmung mit der Israelitische Kultusgemeinde im Einsatz. Verschiedene jüdische Feiertage sowie der demnächst anstehende zweite Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas führten erneut zu einer Sensibilisierung hinsichtlich der möglichen Bedrohung jüdischer Einrichtungen. Eine konkrete Gefährdung besteht nach Angaben des Innenministeriums aktuell jedoch nicht.