Graz, Bezirk St. Peter. – Ein 85-Jähriger wurde im Juli 2023 Opfer eines schweren Betruges. Nachdem der Mann jahrelang im Kontakt mit einer angeblichen dänischen Soldatin per WhatsApp stand, versprach sie dem Grazer eine Summe im sechsstelligen Bereich postalisch zu übermitteln. Da die Sendung bei einer Behörde in Istanbul „hängengeblieben“ sei, musste der Mann Überweisungen von beträchtlichen Summen an ein türkisches Konto tätigen. Das Geldpaket kam bei dem Grazer aber nie an. Die Polizei warnt vor derartigen Betrügereien.
Der 85-Jährige stand mehrere Jahre mit einer vermeintlichen dänischen Soldatin über WhatsApp in Kontakt. Sie gab an, sich in einem Militärlager in Bagdad aufzuhalten. Die Dänin versprach dem Mann in den vergangenen Wochen ein Paket mit mehreren hunderttausend Euro an seine Grazer Wohnadresse zu senden. Dieses Paket sei aber laut der angeblichen Soldatin bei einer Behörde in Istanbul „hängengeblieben“, weswegen das spätere Opfer Zahlungen tätigen musste. Zudem erhielt der Mann Zahlungsaufforderungen per E-Mail von einer Frachtfirma. Der 85-Jährige überwies in zwei Vorgängen beträchtliche Summen im fünfstelligen Bereich an ein bislang unbekanntes Konto eines türkischen Bankinstitutes. Nachdem das Geldpaket bei dem Grazer nicht ankam und die Soldatin das Opfer erneut zur Zahlung aufforderte, erstattete der 85-Jährige vorgestern, am 22. August, die Anzeige bei der Polizei. Die Ermittlungen der Polizeiinspektion Graz Liebenau nach den unbekannten Tätern laufen.
Tipps der Kriminalprävention:
- Schützen Sie im Netz Ihre eigene Identität. Sämtliche von Ihnen bekannt gegebene persönliche Daten erleichtern dem Täter sein Vorhaben.
- Vermeiden Sie es unbedingt, persönliche Fotos oder Videoaufnahmen mit dem Täter auszutauschen. Dies erleichtert dem Täter die spätere Umsetzung der Tat, in dem er Sie möglicherweise mit der Veröffentlichung derartiger Bilder unter Druck setzt.
- Einem ersten persönlichen Treffen sollten immer Telefonate vorausgehen.
- Erste Treffen sollten immer an öffentlichen und/oder gut besuchten Orten stattfinden.
- Scheuen Sie sich nicht eine Anzeige zu erstatten! Täter nutzen die Gefühlswelt des späteren Opfers aus, umso an deren Geld zu gelangen.