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Tag des Europäischen Notrufs (112)

Steiermark. – Seit 2009 findet jährlich am 11. Februar der „Tag des Europäischen Notrufs“ statt. Er soll auf die einheitliche Notrufnummer 112 innerhalb der EU aufmerksam machen – auch diese kommt in Österreich bei der Polizei an. Die Landespolizeidirektion (LPD) Steiermark zieht anlässlich dieses Tages Bilanz und informiert über Notruf & Co.

Insgesamt mehr als 555.300 Anrufe gingen im Vorjahr in der Landesleitzentrale (LLZ) der LPD Steiermark ein – 77 Prozent davon waren Notrufe (112 und 133). Daraus resultierten knapp 191.000 tatsächliche Einsätze für die steirische Polizei, wobei mehr als 38 Prozent des Einsatzgeschehens auf die Landeshauptstadt Graz bzw. den Bezirk Graz-Umgebung fielen. In der ganzen Steiermark waren somit durchschnittlich 523 Einsätze pro Tag (24h) für die steirischen Exekutivbediensteten zu meistern. Der Höchstwert wurde am 18. August 2022 erreicht: Hier kam es anlässlich eines Unwetters in den späten Nachmittagsstunden zum Spitzenwert von 911 Einsätzen an nur einem Tag.

© LPD Stmk/Makowecz
© LPD Stmk/Makowecz

ELKOS: Die Polizei zum Bürger

Ein technisch hochmodernes System namens „ELKOS“ (Einsatzleit- und Kommunikationssystem) macht die Abwicklung eines derartigen Einsatzvolumens Tag für Tag möglich. Es wurde ab 2019 sukzessive in allen Bundesländern etabliert. Die LLZ Steiermark nahm hier bereits Ende 2018 in einem Pilotdienstbetrieb eine Vorreiterrolle in ganz Österreich ein und setzte dieses System als erstes Bundesland ein. Dabei wurden 13 Leitstellen in den steirischen Bezirken zu einer einzigen Landesleitzentrale mit Standort in Graz zusammengelegt. Die Erfahrungen dieser Projektphase kamen auch allen anderen Bundesländern zugute – rund fünf Jahre später sind alle neun Landesleitzentralen ISO-zertifiziert. Vor allem seit Einführung des ELKOS ist die 133 (112) die Rufnummer für alle Menschen, welche die Polizei vor Ort benötigen.  

LLZ Steiermark geehrt

Rund 90 professionell ausgebildete Bedienstete sorgen in der Steiermark aktuell dafür, dass Anrufe von hilfesuchenden Menschen rund um die Uhr bearbeitet und daraus resultierende Einsätze effizient disponiert werden. Für ihr Engagement, auch bei der Umsetzung zu Beginn des Projektes „Leitstelle NEU“, wurde die steirische Polizei vor wenigen Tagen von Vertretern des Bundesministeriums für Inneres (BMI) geehrt. Zudem erhielt Oberstleutnant Daniel Huber als Leiter der steirischen LLZ erst kürzlich von Innenminister Gerhard Karner das „Silberne Ehrenzeichen für Verdienstzeichen um die Republik Österreich“. Der erfahrene Offizier war an der bundesweiten und erfolgreichen Etablierung des ELKOS wesentlich beteiligt. 

© BMI
© BMI

Fit für die Zukunft

ELKOS hat einen wahren Paradigmenwechsel in der Notrufbearbeitung der Polizei gebracht. So ist die aktuelle Technik beispielsweise kompatibel mit modernen Technologien wie etwa dem sogenannten eCall. Doch auch ein sogenannter „Stiller Notruf“ bei akuter Gefahr (z. B. Gewalt in der Privatsphäre) kann mittlerweile über die App „DEC112“ (Digital Emergency Call) abgesetzt bzw. empfangen werden. Erfahrungsgemäß stellt in Stresssituationen jedoch nach wie vor die Bekanntgabe der Örtlichkeit immer wieder eine große Herausforderung dar. So zählt neben dem „Ruhe bewahren“ vor allem die Beantwortung der sogenannten W-Fragen beim Absetzen eines Notrufs zu den wesentlichsten Faktoren.

Beim Absetzen eines Notrufs sind daher im Idealfall folgende W-Fragen in dieser Reihenfolge entscheidend:

  1. WO sind Sie?
  2. WAS ist passiert?
  3. WER ruft an?
  4. WIEVIELE Leute sind betroffen?

Und besonders wichtig: Nicht auflegen!

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